„Das ist Aufgabe der GF.“
- ulikorn
- 23. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ein Satz, der mir klargemacht hat: Ich muss hier so schnell wie möglich wieder raus – und es dann in meiner Selbstständigkeit besser machen.
Rückblick – vor über 25 Jahren: Nach dem Studium in Mainz und einer mehrjährigen Führungsposition dort kam ich zurück ins Schwabenland. 10 Bewerbungen, 6 Gesprächseinladungen, 4 super Jobangebote. Eine Agentur kämpfte besonders um mich: Noch mehr Gehalt, einen größeren Firmenwagen, Teamleitung. Ich schien offenbar perfekt reinzupassen.
Ich entschied mich für diese Agentur und war motiviert bis in die Haarspitzen, voller Ideen und Tatendrang.
Nach 100 Tagen bat ich um ein Gespräch. Ich beobachtete Abläufe, analysierte Prozesse, sprach mit Kolleginnen und Kollegen. Habe Schwachstellen notiert – und für jede einzelne aus meinem Erfahrungsschatz und mit großem Engagement passende, konstruktive Vorschläge erarbeitet.
Alles mit dem Ziel: die Agentur weiter nach vorne zu bringen:
Kunden professioneller empfangen
Kommunikationsstandards einführen
Zeit sparen in der Abstimmung mit Dienstleistern
Teamspirit erhöhen
Doch die Geschäftsführerin stoppte mich abrubt – lange bevor ich alle Ideen vorstellen konnte: „Herr Korn, das ist Aufgabe der Geschäftsführung.“
Boom.
Kein Danke. Kein „spannend, schauen wir uns an“.
Nur ein klares Stoppschild.
Mitdenken? Unerwünscht.
Die Agentur weiterentwickeln: Nein, nur ein „so haben wir das immer gemacht“.
Was ich damals gelernt habe:
Wer motivierte Mitarbeitende bremst, verliert sie. Nicht sofort, aber unausweichlich.
Heute verstehe ich noch besser, was damals schieflief:
Gute Leute brauchen Spielraum.
Sie wollen ernst genommen werden.
Wer Ideen bremst, bremst Engagement.
Denn gute Leute wollen gestalten. Und wer das verhindert, bleibt irgendwann allein.
Was ist eure Erfahrung? Teilt sie gerne mit mir!

Nach dem Feedback der Geschäftsführerin war klar: Ich kündige. Hier kann ich nichts bewegen!
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